Über das Stück "Die Leiden des jungen Werther":
In diesem Briefroman geht es um den Selbstmord eines verzweifelten Liebenden. Im Zentrum
steht die Frage „Was ist Liebe?“. Ist der Liebende ein Gefangener der eigenen Gefühle und der
gesellschaftlichen Normen und Regeln? Warum enden viele große Liebesgeschichten tragisch -
etwa „Romeo und Julia“, „Tristan und Isolde“ oder „Die Kameliendame“? Wie geht man in der
heutigen Zeit und Gesellschaft mit Liebe um, welcher Stellenwert wird ihr eingeräumt?
Unter diesem Motto soll unsere Inszenierung von Johann Wolfgang von Goethes Briefroman „Die
Leiden des jungen Werther“ stehen. Fragen wie „Wohin kann Liebe führen?“, „Warum nennt man
es das größte aller Gefühle?“, „Ist Liebe stärker als Hass?“, „Gibt es selbstlose Liebe?“ möchten
wir in Zusammenarbeit mit Schülern verschiedener Berliner Oberschulen zu beantworten
versuchen, damit ein aktuelles Feedback erhalten um so eine kreative, den Zeitgeist
widerspiegelnde Inszenierung zu gestalten/entstehen zu lassen.
Der Aspekt Liebe und der Umgang damit in der heutigen Gesellschaft soll jedoch nur ein
Teilaspekt der zeitgenössischen Inszenierung sein.
Die Figur Werther erschießt sich aus unerwiderter Liebe. Ist diese Tat heldenhaft, romantisch oder
schiebt sie nicht Schuld und Verantwortung auf die Hinterbliebenen? Sowohl das Thema
Selbstaufgabe als auch Selbstmord und der Umgang damit sollen beleuchtet und diskutiert
werden.
Dieses Werk zeigt nicht nur alle diese Elemente auf, sondern gibt ihnen durch die einzigartige und
atmosphärische Sprache des Dichters einen wunderbaren Rahmen.
„Und doch, welch Glück geliebt zu werden!
Und lieben,Götter, welch ein Glück!“
Goethe